Secretary (kein Porno, aber gut für SM-Einsteiger)
Der Film SECRETARY ist der erotische Blick in die Welt einer Sekretärin,
die sich, umgeben von Tipp-Ex und Telefon,
der Lust der Unterwerfung hingibt,
ohne sich unterwerfen zu lassen.
In ihrem Chef begegnet sie einem Mann, der sie beherrscht, ohne sie zu erniedrigen. Und dafür liebt sie ihn. Eine ‚unanständige‘ Frau nimmt sich ihr Glück jenseits aller Klischees und gängigen Moralvorstellungen. Ihr Weg dorthin reizt oft zum Lachen, ohne sie und ihre Vorlieben jemals der Lächerlichkeit preiszugeben.
Der Film "Secretary" stammt aus dem Hause Sunfilm Entertainment.
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Handlung:
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Gerade aus einer Anstalt entlassen ist das Leben kein Zuckerschlecken. Erst recht nicht wenn die eigene Familie zerrüttet ist, und selbst eine professionelle Betreuung verkraften könnte.
Lee Holloway (Maggie Gyllenhall) ist Masochistin. Schmerzen zu ertragen ist ein fester Teil ihres Lebens geworden, seitdem sie in der 7. Klasse damit begonnen hat, sich selbst mit scharfen Gegenständen zu ritzen. Nach der Entlassung aus der Therapie hält ihr Vorsatz sich keine Schmerzen mehr zuzufügen aufgrund der chaotischen Familienverhältnisse, ihr Vater ist seit Jahren Alkoholiker und kündigt seinen Job, obendrein schlägt er seine Frau, nicht lange an.
Um ein geregeltes Leben zu führen, sucht sich Lee zum erste Mal einen richtigen Job. Sie bewirbt sich als Sekretärin beim Rechtsanwalt Mr. Grey (James Spader), der alles andere als „normal“ ist. Neben seinem Ordnungszwang scheint er eine stark ausgeprägte sadistische Neigung zu haben, aber er gibt Lee zumindest das Gefühl beachtet zu werden. Scharfsinnig beobachtet der Anwalt Lees Angewohnheiten. Natürlich bleiben die Wunden und Narben, sowie das „Notfallritzset“, bestehend aus diversen scharfen Gegenständen, Pflastern und Jod, nicht unentdeckt. Nichts davon bleibt unkommentiert, so erniedriegend es auch manchmal ist. Lee lässt es sich (gerne) gefallen.
Sadist und Masochistin.... Das passt doch wie Arsch auf Eimer!? Richtig, in diesem Fall erst Recht, weil Mr.Grey mit Vorlieb Mrs.Halloways Hintern versohlt. Beide können ihre Vorlieben ausleben und sind glücklich und zufrieden? Nicht ganz. Mr. Grey wird die Sache eines Tages zu bunt, und kündigt Lee das Arbeitsverhältnis, da er ob der Art und Weise der zwischenmenschlichen Beziehung Gewissensbisse hat. Diese lässt sich aber so schnell nicht abservieren. Jetzt wo ihr Leben gerade in geregelten Bahnen verläuft, und sie in ihrem Chef eine Art Seelenverwandten gefunden hat.
Obwohl sie schon Peter(Jeremy Davies), einem Freund aus vergangenen Highschooltagen, verlobt ist, mit dem sie nicht wirklich warm geworden ist, Peter ist (fast) normal, setzt sie alles auf eine Karte. Was wäre angebrachter als ihrem Lieblingssadisten ihre Liebe zu ihm mit einem mehrtägigen Sitz- und Hungersstreik zu beweisen?
Ein durchgeknallter Film von Steven Shainberg, aber amüsant. Anfangs plätschert die Story gemäßigt vor sich hin, und man weiß nicht, ob das noch was wird, mit der Unterhaltung, aber es wird besser. Dies hat, im Nachhinein betrachtet, den Vorteil, dass man positiv überrascht wird ;-). Die schauspielerischen Leistungen überzeugen auf ganzer Linie, die Story ist frech, das Thema brisant.
LG
Ralf